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Die Vergesellschaftung von Mbuna und Non-Mbuna

Vorweg möchte ich aber deutlich sagen, dass die Vergesellschaftung von Mbuna und NonMbuna nur in gut strukturierten Becken, von bereits erfahrenen Malawihaltern praktiziert werden sollte. Unter KEINEN UMSTÄNDEN sollte diesvon Neulingen und Anfängern der Materie praktiziert werden.
 
Folgender Beitrag ist KEINE Empfehlung, sondern eine Erklärung, dass es unter bestimmten Umständen möglich WÄRE!
Dieses Thema ist etwas heikel,aber nicht unmöglich zu erläutern, bzw. zu praktizieren.
Zu beachten ist vorallem, die Ernährung, wie auch das Temperament der jeweiligen Arten die Vergesellschaftet werden sollen.
Bekannt ist ja inzwischen, das Mbuna (NICHT alle) eher pflanzlich ernährt werden sollten, da ihr Organismus darauf ausgelegt ist.
In der Natur grasen und weiden die Tiere fast ununterbrochen an den Steinen und Felsen die Algen ab, sodass ihr Verdauungstrakt immer etwas zu tun hat und der gesamte Darm etwas zu verarbeiten hat.

Ernährt man diese Tiere nun mit tierischer proteinreicher Nahrung, leidet ihr Magen und Darm enorm unter dieser Belastung.
Wenn das dauerhaft passiert, leiden die Tiere nach geraumer Zeit oftmals an Verfettung der inneren Organe.
Natürlich gilt dies auch andersherum für Non-Mbuna Arten, welche bei ausschließlich pflanzlicher Nahrung nach einer geraumen Zeit an Mangelerscheinungen und bspw. Kümmerwuchs leiden.

Trotz dieser Differenzen in der Ernährung gibt es aber durchaus Arten, die man miteinander Vergesellschaften könnte.
Folgende Mbuna ernähren sich auch in der Natur u.a von zB. Jungfischen, Krebstierchen, Kleinstlebewesen, Insekten (also eher mit tierischen proteinen):
 
 
Labidochromis sp. "perlmutt"
Labidochromis sp. "perlmutt"

Wenn man tatsächlich vor hat eine dieser Arten mit Non-Mbuna zu vergesellschaften, sollte man aber das Temperament der Mbuna nicht unterschätzen, es kommt durchaus vor, das ein Mbuna Tiere in die Ecke stellt, welche 4 mal so groß sind wie er selber. Zudem sollte man auch ein sehr gut strukturiertes Becken haben, mit genügend Sichtschutz und Spalten für die unterlegenen Tiere, hier bietet sich die Nachbildung der felsigen Übergangszone an. Die oben genannten Mbuna, gehören eher zu der ruhigeren Sorte. Dennoch sollten sie keinesfalls mit zu ruhigen Non-Mbuna vergesellschaftet werden. Sandaulonocara, Lethrinops und ruhige Copadichromis sind hier absolut TABU!
 
720L Malawi

Natürlich gibt es auch einige Non-Mbuna Arten, welche man sich in sein Mbuna Becken dazu setzen kann ( Voraussetzung hierbei ist eine Mindestkantenlänge ab 160cm je nach Art - lieber größer!)
Sehr beliebt sind hier Non-mbuna und "kleinere Räuber" die zB den Jungfisch-Bestand unter Kontrolle halten.
Das klappt aber nur, wenn "Richtig gefüttert" wird, da sie sonst Jagdfaul werden, weil das Futter ja eh immer ausreichend von "oben" kommt.
Folgende Arten könnten vom Temperament wie auch der Größe unter beachtung von Mindestbeckenmaßen mit Mbuna vergesellschaften werden:
Protomelas taeniolatus namelenje
Protomelas taeniolatus namalenje

Bei folgenden Arten muss unbedingt darauf geachtet werden, das es sich beim restlichen (Mbuna) Besatz um ausgewachsene Tiere handelt (mind. 10cm besser wäre ab 12cm) (und das eine Mindestkantenlänge je nach Art ab 160cm eingehalten wird) , da es Räuber sind.
Es wäre sehr ärgerlich, wenn die Tiere als "Snack" enden.
Sciaenochromis fryeri
Sciaenochromis fryeri
 
Ich hoffe, wir konnten etwas Licht ins Dunkel bringen, von dem was möglich wäre, habt aber bitte für den Notfall, falls es doch "schief geht" ein Quarantäne- und oder Notfallbecken stehen.
Jedes Tier ist individuell und im vornherein kann man niemals Pauschalisieren, dass die Arten harmonieren.
Wir haben nur Arten aufgezählt, welche zusammenpassen könnten, wir übernehmen dafür aber keinerlei Garantie.
 
Nocheinmal! Dieser Beitrag dient NICHT dazu, nun wahllos Mbuna und Non-Mbuna zu mixen. Das wird zu 100% in die Hose gehen! Solche Aktionen sollten gut bedacht werden. Wir empfehlen, diese Zusammenstellung nur erfahrenen Haltern. Im Idealfall lässt man so etwas aber ganz (Labidochromis Arten im NonMbuna Becken mal ausgenommen).
 
Beitrag: Rebecca Tieseler
Bilder: Steven Sasin, Peter Kötters, Özgür Demir